Wie im Vorwort beschrieben habe ich seit meiner Jugend eine ausgeprägte verlegerische Ader. Die ist stärker als die Journalistische. Denn ich denke im Grunde auch beim Schreiben immer an das Große und Ganze. Wie kann ich zum Beispiel eine Zeitschrift mit meinen Inhalten interessanter und besser machen.
Mitte 2004 hatte ich die Idee einen speziellen Fankalender aufzulegen. Einen Kalender im Taschenformat für die Fans zum Mitnehmen. Aber anstatt wie jeder normale Kalender im Januar des neuen Jahres zu beginnen, startete mein Kalender mit Beginn der neuen Fußballsaison und ging bis Ende Juli des Folgejahres.
Mein erster Fan-Taschenkalender war natürlich auf Borussia Mönchengladbach ausgelegt und erschien im Juli 2005 vor Beginn der Saison 2005/06. Der Kalender war ein Testballon für mich. Ob das Projekt funktionieren kann. Und so sah er aus und das waren die Inhalte:
Er verkaufte sich ganz okay, so dass ich mich daran machte neben Borussia noch einen zweiten Verein zu gewinnen um daraus eventuell eine Serie machen zu können mit vielen weiteren Bundesligavereinen als Partner. Und so kam zur Saison 2007/08 der VfB Stuttgart als zweiter Lizenzkalender hinzu.
Der VfB war gerade Deutscher Meister geworden und ich konnte den Kalender relativ schnell ausverkaufen. Zum Einem durch starke Buchhandelspartner in der Region, die mir von Anfang an, viele Kalender abnahmen. Zum Anderen durch einen starken eigenen Verkauf an Sponsoren des VfB.
Beim Borussia-Kalender hingegen ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Borussia war in der Saison zuvor zum zweiten Mal in die 2. Bundesliga abgestiegen. Das wäre eventuell noch zu verkraften gewesen, auch das mein Vetriebsnetz im Einzugsgebiet von Mönchengladbach nicht so gut war, wie im Raum Stuttgart. Meine Hoffnungen lagen deshalb vor allem auf der Saisoneröffnung im Borussia-Park für die mir Holger Quante, der damalige Leiter Merchandising von Borussia einen Verkaufsplatz in einem Zelt organisiert hatte. Unter normalen Umständen hätte ich dort wahrscheinlich meinen Schnitt gemacht und genug Kalender verkauft um in der Gesamtsumme zumindest auf break even zu kommen. Doch anstatt strahlendes Sommerwetter und bis zu 100.000 Besucher, die man sonst bei der Saisoneröffnung von Borussia hat, gab es den ganzen Tag Sinnflutartige Regenfälle. Was zur Folge hatte, dass sämtliche Zelte überschwemmt wurden und geräumt werden mussten. Meine Fan-Kalender wurden in die Fanshop-Kioske im Umlauf des Borussia-Parks verteilt, wo ich mich aber selber nicht aufhalten und verkaufen durfte. Meine gesamte Kalkulation fiel an jenem Sonntag buchstäblich ins Wasser und ich konnte sie auch nicht durch spätere Verkäufe an Sponsoren oder Fanclubs retten, wie es mir beim VfB gelungen war.
Das Projekt Fan-Taschenkalender ging für mich somit leider sehr unglücklich zu Ende und ich kehrte in ein Angestelltenverhältnis zurück, da parallel auch die Aufträge in der freiberuflichen Anzeigenvermarktung nicht mehr ausreichten um meine Selbstständigkeit weiter aufrecht erhalten zu können.