Zeitspiel #18: Eintracht Frankfurt „Ein Sieger im falschen Trikot und ein Admiral ohne Glück.“

Die dritte Zeitspiel Trikotkolumne erschien im März 2020 und drehte sich um Eintracht Frankfurt und die ersten Jahre nach Einführung der Trikotwerbung.

Die Trikotgeschichte von Eintracht Frankfurt ist so umfangreich, dass man darüber ebenfalls ein eigenes Buch schreiben sollte und wir hoffentlich auch werden. Denn es gibt so viele tolle Geschichten zu erzählen um die Eintracht vom Main. Für die Zeitspiel Trikotkolumne #18 hatte ich mir die Zeit kurz nach Einführung der Trikotwerbung ausgesucht. Zum einen, weil die Eintracht nach dem Hamburger SV, MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf und dem FC Bayern im Jahr 1974 einer der Vorreiter bei der Trikotwerbung in der Bundesliga nach dem Abstieg von Eintracht Braunschweig war, zum anderen, weil die Eintracht der erste und einzige Klub in der Bundesliga war, der jemals in Trikots der englischen Firma Admiral gespielt hat. Es war jedoch nur ein kurzes Intermezzo für die Engländer in Deutschland.

Zeitspiel Trikotkolumne #18 über Eintracht Frankfurt und die ersten Trikots mit Werbung und das kurze Intermezzo des englischen Ausrüster Admiral in Deutschland.

Zur Saison 1976/77 wagte sich der englische Ausrüster Admiral auf den deutschen Markt und stattete mit den Frankfurtern erstmal einen deutschen Bundesligisten aus. Admiral war in seiner Heimat eine große Nummer. Hatte zum Beispiel die Nationalmannschaft und Klubs wie Manchester United oder Leeds United unter Vertrag. Zudem war Admiral Vorreiter in Sachen Merchandising.

Der eigens nach Deutschland entsandte Vertriebsmann bezog ein Büro in der Agentur von Manfred Birkholz, der der Eintracht den Remington-Deal und viele weitere verschafft hatte und versuchte von dort aus die Marke auch in Deutschland zu etablieren. Nach anderthalb Jahren gab er entnervt auf. Die innovativen Nylon-Trikots fanden in Deutschland einfach keinen Anklang. Was bleibt sind die Erinnerungen an Trikots, die in England als „Tramline kits“ bezeichnet werden, da die markanten Streifen auf den Trikots an Straßenbahnschienen erinnern.   

Aus der Zeitspiel Trikotkolumne #18 Eintracht Frankfurt

Nachfolgend zu jeder Kolumne ein kleines Portrait des Sammlers, aus dessem Besitz das oder die vorgestellten Trikots stammen. Bei dieser Kolumne stammen die Trikots sogar von zwei Sammlern.

Boris Möller

Boris ist Unternehmer aus Köln und wurde 1979 in Gießen geboren. Er ist seit 1987 Eintracht Frankfurt Fan. Dem Jahr als Andy Möller seine Karriere startete. Sein erstes Trikot war das weiß-rote Sternetrikot von Hoechst aus der Saison 1990/91 – natürlich mit Möllers Nummer 7 auf dem Rücken. Seine Sammelleidenschaft begann Ende der 1990er-Jahre, nachdem er ein altes Adidas.Trikot von 1987 geschenkt bekam, das ihn an sein erstes eigenes getragenes Trikot erinnerte und bis heute sein Lieblingstrikot ist. Aktuell besitzt Boris rund 350 Trikots, davon drei-viertel original getragene Spielertrikots.

Website: frankfurt-trikots.de
Facebook: @eintracht.frankurt.trikots

Gunther Schrage

1965 in Wiesbaden-Biebrich geboren, hat seine ersten Lebensjahre in der Nachbarschaft von Jürgen Grabowski verbracht. Begann sich ab Mitte der Siebzigerjahre für Fußball zu interessieren. Dabei konnte es nur einen Verein für ihn geben. Die Eintracht vom Main. Sein erstes Trikot war ein Erima-Fantrikot zu Beginn der 1980er-Jahre, das er bei vielen Spielen der Eintracht im Waldstadion trug. Gunther begann um 2010 den Markt zu beobachten und fing an, seltene Raritäten zu kaufen. Mittlerweile ist seine Sammlung auf rund 700 Trikots angewachsen, davon circa 80 Prozent Spielertrikots, die meisten davon matchworn.

Website: eintrachttrikots.de

Über das Zeitspiel Magazin

Gegründet wurde das Zeitspiel-Magazin 2015 von Hardy Grüne und Frank Willig. Sie erklären die Namensgebung ihres Magazin auf ihrer Website wie folgt:

Der Name Zeitspiel ist kein zufällig gewählter Name. Wer im Fußball auf Zeit spielt, will die Zeit „entschleunigen“, um etwas Erreichtes über die Zeit zu retten. Auch Zeitspiel will entschleunigen, um Erreichtes zu bewahren. In einem Lebensalltag, in dem uns die Bilder und Geschichten in immer schnellerer Taktung um die Ohren gehauen werden, wollen wir „auf Zeit spielen“ und absichtlich verlangsamen oder sogar anhalten, um Entspannungsräume zu schaffen, in denen man genauer hinschauen kann. Wir wollen und werden nicht „die Schnellsten“ sein sondern lieber mit Tiefe und Intensität auf die drängenden und aktuellen Themen des Fußballs reagieren.

Das Magazin erscheint vier Mal im Jahr und bietet verschiedene Abo-Modelle an. Wer Zeitspiel regelmäßig abonniert, verpasst auch keine meiner Trikotkolumnen. Die jeweils aktuelle Kolumne wird hier nämlich erst veröffentlicht, wenn die neueste Ausgabe erschienen ist.

Gefällt Euch das Magazin oder meine Kolumne, könnt Ihr auch bis auf die ersten vier Ausgaben, die allesamt ausverkauft sind, die jeweiligen Einzelausgaben nachbestellen. Meine Trikotkolumnen beginnen mit der Ausgabe #16.

Titelthema der Ausgabe #18 mit der Eintracht Frankfurt Trikotkolumne war: 1920 -als der Fußball Volkssport wurde